EIT.thurgau
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Sie bringen Licht ins Dunkel

Rund 100 junge und bestens gelaunte Berufsleute fanden sich am frühen Abend des 27. Juni im Kreuzlinger Sport- und Kulturzentrum Dreispitz ein, um an der kantonalen QV-Abschlussfeier der Elektroberufe teilzunehmen.

Es war der Tag, den alle seit Jahren herbeigesehnt hatten: in erster Linie die angehenden Elektroinstallateure, Montage-Elektriker und Netzelektriker/in, aber genauso deren Eltern, Angehörige und Freunde sowie die am Prozess des kontinuierlichen Lernens beteiligten Ausbildner, Lehrpersonen und Firmeninhaber. Das Interesse an der Veranstaltung war entsprechend gross, und so war der Saal bis auf den letzten Platz besetzt, als Sandro Cangina, Verbandspräsident EIT.thurgau, die Feier eröffnete. Er wandte sich zu Beginn an die künftigen Berufskolleginnen und Berufskollegen, gratulierte ihnen für das Erreichte herzlich und strich die hohen Prüfungsanforderungen heraus: «Sie können stolz sein auf sich. Sie waren nicht nur angewiesen auf auswendig gelernte Antworten, sondern haben die komplexen Fragestellungen unserer Experten auch ohne das Auswendiglernen der Antworten verstanden und gelöst.»

Bildung sei nicht nur ein Füllen von Fässern, sagte Cangina, sondern auch «ein Entzünden von Flammen». Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass bei den jungen Berufsleuten im Hinblick auf die weitere Laufbahn eine kleine Flamme der Neugier entstanden sein möge. Elektriker hätten die Fähigkeit, Licht in die Dunkelheit zu bringen – wortwörtlich und auch im übertragenen Sinn. Der Verbandspräsident prophezeite seiner Branche eine positive Zukunft, da elektrische Energie in der heutigen Zeit eine zentrale Rolle spiele. Wer in einem Elektroberuf tätig ist, trage zum Fortschritt in der Welt bei, stellte Cangina fest.

Patrick Strehler, Chefexperte von EIT.thurgau, betonte die grosse Bedeutung der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung. In deren Verlauf hätten sich die jungen Frauen und Männer nicht nur das nötige Fachwissen angeeignet, sondern auch gelernt, im Team zu arbeiten und auf Kundenwünsche einzugehen. Zur diesjährigen QV-Abschlussfeier waren 67 Elektroinstallateure (25 mehr als 2023), 33 Montage-Elektriker (gleich viele wie 2023) und zwei Netzelektriker (Vorjahr: sechs) eingeladen worden. Mit 95 Prozent war die Erfolgsquote bei den Elektroinstallateuren am höchsten, gefolgt von den Montage-Elektrikern mit 85 Prozent. Zwei von drei Netzelektrikern hatten die Prüfung ebenfalls bestanden. Strehler bat die jungen Berufsleute klassenweise auf die Bühne, wo er ihnen mit Handschlag gratulierte und den Notenausweis überreichte. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis wird wie gewohnt erst per Post zugestellt. Spezielle Auszeichnungen wurden – mitunter unter tosendem Beifall ­­– für vorzügliche Leistungen, die besten praktischen Arbeiten und die besten Abschlüsse an der Berufsfachschule verliehen.

Bevor er die rund 400 Personen zählende Festgemeinde zum Apéro einlud, ergriff nochmals Sandro Cangina das Wort. Er gab den jungen Berufsleuten ermutigende Worte auf den weiteren Lebensweg mit: «Auch wenn es manchmal anstrengend ist auf der Baustelle, können Sie doch jeden Abend auf irgendetwas stolz sein, das Sie tagsüber installiert oder in Betrieb gesetzt haben » Der Verbandspräsident machte auch auf die Möglichkeit aufmerksam, dereinst eine eigene Firma zu gründen und so der eigene Chef zu sein. Er rief dazu auf, eine solche Chance unbedingt zu nutzen. Cangina schloss mit der Erkenntnis, dass das Leben kein Wunschkonzert ist und nicht immer in geraden Linien, sondern bisweilen auch in Kurven verläuft. Folgerichtig riet er den jungen Berufsleuten, die Initiative zu ergreifen und aus dem Leben etwas zu machen. 

Nach gut einer Stunde ging die QV-Abschlussfeier in den Apéro über – dank des trockenen, warmen Sommerwetters unter freiem Himmel. In spürbar gelöster Atmosphäre stiess man auf den Beginn des neuen Lebensabschnitts an und liess allerlei Erinnerungen an die Zeit der Ausbildung aufleben.

Text und Bild: Georg Stelzner